Wenn nur lohnsteuerpflichtige Einkünfte von einem einzigen Arbeitgeber bezogen wurden, erfolgt eine Veranlagung dieser Einkünfte bis zum Jahr 2015 nur auf Antrag. Dieser Antrag auf Arbeitnehmerveranlagung wird in vielen Fällen nicht gestellt obwohl er zu einer Steuergutschrift führen kann, auch wenn keine Lohnsteuer bezahlt wurde.
Gutschrift von € 1.000 jährlich
Obwohl nach dem Einkommensteuertarif bei einem Einkommen (Bruttobezüge abzüglich Sozialversicherungsbeiträge) von unter € 11.000,00 jährlich keine Lohn- bzw. Einkommensteuer zu entrichten ist können sich bei einer Arbeitnehmerveranlagung auf Antrag erhebliche Steuergutschriften ergeben.
Gemäß § 33 (8) Z 1 ist der Alleinverdienerabsetzbetrag bzw. der Alleinerzieherabsetzbetrag zu erstatten, wenn sich rechnerisch eine Einkommensteuer unter Null ergibt. Dieser beträgt bei einem Kind € 494,00, bei zwei Kindern € 669,00 und erhöht sich für jedes weitere Kind um jeweils € 220,00 jährlich.
Ebenso sind Werbungskosten im Sinne des § 16 (1) Z 3 a – gemeint sind hier vom Dienstnehmer bezahlte Sozialversicherungsbeiträge, welche bei der Lohnabrechnung vom Bruttobezug abgezogen werden – zu erstatten. Die Erstattung beträgt 50% der bezahlten Sozialversicherungsbeiträge höchstens aber € 400,00 jährlich (wenn ein Pendlerpauschale zusteht höchstens € 500,00 jährlich).
Antrag rückwirkend für die letzten 5 Jahre möglich
Aufgrund einer gesetzlichen Änderung wird die Arbeitnehmerveranlagung ab dem Jahr 2016 von Amts wegen vorgenommen. Ein Antrag ist daher nur mehr notwendig, wenn Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastung geltend gemacht werden sollen.
Für die Jahre bis einschließlich 2015 ist aber in vielen Fällen – auch bei niedrigem Einkommen – ein Antrag auf Arbeitnehmerveranlagung sinnvoll. Dieser kann innerhalb von fünf Jahren nach Ablauf des jeweiligen Kalenderjahres gestellt werden und ist daher im Jahr 2017 noch für die Jahre 2012 bis einschließlich 2015 möglich.